Möglicher Ablauf einer Supervision

Supervision ist ein bewährtes Verfahren, das Fachkräften, Teams und Einzelpersonen hilft, berufliche Herausforderungen besser zu verstehen und passende Lösungen zu entwickeln. Der Ablauf ist flexibel und orientiert sich an den jeweiligen Anliegen und Zielen. Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung, wie eine typische Supervisionssitzung gestaltet sein kann.


1. Begrüßung und Einstieg

Jede Sitzung beginnt mit einer Begrüßung und einer kurzen Einstimmungsphase. Ziel ist es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der alle Beteiligten sich auf die Reflexion einlassen können.

Typische Einstiegsfragen:

  • Wie geht es Ihnen heute?
  • Was haben Sie aus der letzten Sitzung mitgenommen?

Ziel: Übergang vom Alltagsgeschehen in den Raum der Reflexion.


2. Thema und Ziel klären

Im nächsten Schritt wird das zentrale Anliegen der Sitzung definiert. Dieses kann entweder von den Teilnehmern oder vom Supervisor vorgeschlagen werden. Eine klare Zielsetzung schafft den Fokus, der nötig ist, um die Sitzung effizient zu gestalten.

Mögliche Themen:

  • Konflikte oder Herausforderungen im beruflichen Kontext.
  • Reflexion von Rollen und Entscheidungsprozessen.
  • Umgang mit Stress und Belastungssituationen.

Fragen zur Zielfindung:

  • Was möchten Sie heute bearbeiten?
  • Welches Ergebnis erhoffen Sie sich?

Ziel: Ein gemeinsames Verständnis und eine klare Zielsetzung für die Sitzung entwickeln.


3. Informationen sammeln

Nach der Zielformulierung werden relevante Informationen ausgetauscht. Die Teilnehmer schildern ihre Sichtweisen, Erfahrungen und Beobachtungen. Der Supervisor moderiert diesen Austausch, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten.

Methoden:

  • Offene Gespräche.
  • Visualisierungen (z. B. Flipcharts oder Skizzen).
  • Perspektivenwechsel oder Rollenklarstellungen.

Fragen des Supervisors:

  • Wie erleben Sie die Situation?
  • Welche Einflussfaktoren gibt es?
  • Welche Auswirkungen spüren Sie selbst oder andere?

Ziel: Ein tieferes Verständnis für die Situation und deren Kontext.


4. Analyse und Reflexion

Die gesammelten Informationen werden nun analysiert. Dabei geht es darum, Muster, Dynamiken und mögliche Ursachen zu erkennen. Reflexion ermöglicht es, Zusammenhänge besser zu verstehen.

Methoden:

  • Systemische Fragen (z. B. „Was wäre, wenn…?“).
  • Arbeit mit Modellen (z. B. das Eisbergmodell).
  • Hypothesenbildung.

Ziel: Verborgene Ursachen und Dynamiken aufdecken, um das Thema umfassend zu durchdringen.


5. Lösungen entwickeln

In dieser Phase liegt der Fokus auf der Erarbeitung konkreter Lösungsansätze. Gemeinsam werden Optionen entwickelt und bewertet, bevor ein erster Schritt festgelegt wird.

Methoden:

  • Brainstorming.
  • Szenarien entwickeln.
  • Rollenspiele und Simulationen.

Fragen des Supervisors:

  • Welche Optionen sehen Sie?
  • Was wäre ein erster Schritt?
  • Wer oder was könnte Sie unterstützen?

Ziel: Umsetzbare und praxisnahe Lösungen erarbeiten.


6. Abschluss und Ausblick

Am Ende der Sitzung werden die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Es wird geprüft, ob die Zielsetzung erreicht wurde, und die Teilnehmer haben Gelegenheit, letzte Fragen zu stellen.

Fragen zum Abschluss:

  • Was nehmen Sie aus dieser Sitzung mit?
  • Gibt es noch offene Punkte?
  • Wie möchten Sie die nächsten Schritte angehen?

Ziel: Einen klaren Abschluss schaffen und die Umsetzung der Ergebnisse vorbereiten.


7. Nachbereitung

In manchen Fällen schließt sich an die Sitzung eine Phase der Nachbereitung an. Die Teilnehmer können reflektieren, wie die erarbeiteten Lösungen in der Praxis umgesetzt werden. Bei Folgesitzungen wird oft überprüft, welche Fortschritte erzielt wurden.


Flexibilität im Ablauf

Jede Supervision ist so einzigartig wie die Themen, die sie behandelt. Der Ablauf passt sich stets den Bedürfnissen der Teilnehmer und den Anforderungen des jeweiligen Themas an. Manche Phasen können ausführlicher behandelt werden, während andere kürzer ausfallen.


Fazit: Supervision als Chance zur Weiterentwicklung

Supervision ist ein wertvolles Werkzeug, um berufliche Herausforderungen zu meistern, Lösungen zu entwickeln und die eigene Zufriedenheit zu stärken. Ob für Einzelpersonen, Teams oder Führungskräfte – sie bietet einen geschützten Raum für Reflexion und fördert nachhaltige Veränderungen.